Anleitung Das Schwarze Band der Erdgeschichte (groß)
Maria Montessori entwickelte das Schwarze Band, um
den Kindern die
gewaltigen zeitlichen Dimensionen der Erdzeitgeschichte zu vermitteln.
Klaus Kaul erweiterte das Band auf seine jetzige Länge von 50 Metern.
Auch wenn das Band aus Platzmangel nicht ganz ausgerollt werden kann, zeigt
allein schon ein Blick auf die aufgerollte Rolle, in welch gewaltigen Zeiträumen
man sich in der Paläontologie bewegt.
Zunächst liegt das Band noch aufgerollt auf dem Boden. Der Pädagoge hat alle
Bilder, Plastiktiere oder Versteinerungen, die er zur Illustration verwenden
möchte, zeitlich sortiert vorbereitet. Er kann diese Gegenstände entweder
während der Erzählung auf das Band legen oder erst
einmal nur erzählen und
dann gemeinsam mit den Kindern das Band bestücken.
Er beginnt zu erzählen:
(vor ca. 13 Milliarden Jahren)
„Wir fangen an mit dem Anfang aller Dinge. In den unendlichen Weiten des Alls
gab es zunächst einmal gar nichts. Keine Materie, keine Luft und kein Licht.
Wie durch ein Wunder bildeten sich nach und nach erste Gesteinsbrocken.
Daraus formte sich eine unvorstellbar große Kugel aus Gestein und Gas.
Sie wuchs und wuchs zu einer ungeheuren Größe heran. Im Inneren der Kugel
entstand ein gigantischer Druck. Die Kugel blähte sich immer mehr auf und
plötzlich explodierte sie mit einem unvorstellbaren
Knall. Die Wissenschaftler
sprechen von einem Urknall. Dabei wurden Milliarden
von Teilchen ins All
geschleudert. Daraus entstand unser Universum mit seinen unzähligen
Sternen.“
Die ersten 5 Meter werden abgerollt (vor ca. 4,5 Milliarden Jahren).
„Es ist die Zeit des Sternennebels. Das Universum gleicht einem kreativen Chaos.
Aus Staubteilchen und glühendem Gasnebel formt sich
langsam eine große
Feuerkugel – die Geburt unserer Sonne. Wenn du das
nächste Mal in die Sonne
blinzelst, denke daran, dass dieser Stern ungefähr
4,5 Milliarden Jahre alt ist.“
Die nächsten 10 Meter des Bandes werden abgerollt (Erdfrühzeit).
„Das Universum ist voller Nebel und Wolken, die aus
Staub und Gas bestehen
und sich durch schnelle Drehungen immer mehr verdichten. Die Planeten
entstehen. Auch unser Planet, die Erde, wird in dieser Zeit geboren.
Als die Erde entstand, gab es noch kein Leben darauf. Keine Pflanzen oder Tiere
und noch lange keine Menschen. Es sah eher aus wie
auf dem Mond: Es war
wüst und leer und aus unzähligen Vulkanen stieg heißer Dampf auf. Aus dem
Dampf bildeten sich Wolken, die den Himmel verdunkelten und Regen über die
Erde brachten. Der Regen schuf die Meere, aber auch
die Meere waren leer und
ohne Leben.“
Weitere 30 Meter werden abgerollt (Archaikum).
„Das Leben auf der Erde entstand im Meer. In den Tiefen des Ozeans
entstanden winzige Bakterien, die Einzeller genannt
werden. Die Einzeller
entwickelten sich ständig weiter und es entstanden
Algen, Tang, Ur-Schwämme,
Geißeltierchen und der Ur-Ringelwurm.“
Nun werden 3,4 Meter abgerollt (Paläozoikum).
„Im Meer entwickeln sich zahlreiche weitere Arten wie die Trilobiten, die
Stachelhäuter, die Gliederfüßer oder die Kieselschwämme. Die Ur-Schnecke, der
Panzerfisch und die Qualle besiedeln die Meere.
Jetzt entstehen auch an Land erste Spuren von Leben: Flechten und Pilze
wachsen in und über der Erde. Auch die ersten Tiere
besiedeln die Erde. Der Ur-
Lurch, Spinnen, Skorpione und Libellen kriechen und
fliegen umher.“
1, 85 Meter des Schwarzen Bandes wird abgerollt (Mesozoikum).
„ Große Nadelbäume wachsen auf der Erde, später auch Laubbäume.
Wir kommen in das Zeitalter der Dinosaurier. Diese
Riesen der Urzeit
besiedelten das Land, das Meer und sogar die Lüfte.
Die letzten 65 cm des Bandes (Känozoikum):
„Könntet ihr durch dieses Zeitalter spazieren, würdet ihr bereits viele Tiere und
Pflanzen erkennen. Es gibt das Ur-Pferd, das Ur-Kamel, Vögel, Insekten und
Affen. Andere Arten dieser Zeit wie der Säbelzahntiger und das Mammut sind
wieder ausgestorben.“
Die letzten 3 cm:
„Vor 3 Millionen Jahren tauchen dann die ersten Vorfahren der Menschen auf.
Sie waren viel kleiner als wir und noch am ganzen Körper behaart. Affe und
Mensch haben dieselben Vorfahren. Zu einer der allerersten Errungenschaften
der Menschheit gehört der Umgang mit dem Feuer. Dadurch, dass der Mensch
Feuer bewahren und erzeugen lernte, stiegen seine Überlebenschancen stark
an.
Zum Schluss seht euch noch einmal das ganze ausgerollte Band an. Vergleicht
die Länge des schwarzen Abschnitts mit dem roten Abschnitt, der das Zeitalter
des Menschen markiert.
Die Wissenschaft kann bis heute nicht wirklich erklären, wie sich das Universum
und das Leben darin entwickeln konnte. Auch wenn wir es nicht verstehen,
können wir darüber staunen. Und dankbar sein, dass
wir auf unserer Erde leben
dürfen.“
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