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Montessori und andere Strömungen

Regelschule contra Montessorischule

8 Jul, 2022

Regelschule contra Montessorischule

Wenn es um die Einschulung geht, begegnet man meistens irgendwann der Glaubensfrage: Regelschule oder Reformpädagogik? Was ist besser für mein Kind? Wir haben heute einen Überblick der Besonderheiten für Sie vorbereitet, die der Montessoriunterricht bietet.

Das herausragendste Merkmal ist individuelles Eingehen auf die Schüler und Schülerinnen – das ist es, worauf alle Prinzipien der Montessoripädagogik abzielen. Das Kind mit seinen Bedürfnissen, Interessen und Begabungen steht im Mittelpunkt. Es wird ihm kein Unterricht übergestülpt, sondern angeboten. Selbstständig wählt es, wann es was lernen möchte. Eigenverantwortliches Lernenim eigenen Tempo, nur wenig kontrolliert durch Lehrpersonen, ist das A und O bei Montessori. Voraussetzung dafür ist eine kindgerechte Umgebung: ein aufgeräumter, ästhetisch ansprechender Raum mit entsprechend kleinen Proportionen. Die Materialien ermöglichen altersgerechtes Lernen mit allen Sinnen – was in der Regelschule üblicherweise nicht üblich ist.

Teilweise werden in Montessorischulen altersgemischte Klassen gebildet. Hier können sich die Kinder gegenseitig unterrichten, indem sie sich an die besonderen Lerntechniken heranführen und sich den Umgang mit dem Material beibringen.

Es gibt in Montessori-Schulen nur einen marginalen Stundenplan für Fächer wie Turnen, Musik oder Handwerken. Den größten Teil macht offener Unterrichtmit Freiarbeit aus – im Gegensatz zum Frontalunterricht in der Regelschule. Montessorischülerinnen und -schüler können sich selbst strukturieren und an den Dingen arbeiten, die sie gerade interessieren. Oder sie widmen sich dem Wochenplan, der zu erfüllen ist. Dieser ersetzt sozusagen die Hausaufgaben in einer Regelschulklasse, wobei die Arbeitsaufträge so gestaltet sind, dass sie am besten während der Freiarbeit in der Schule erledigt werden können.

Statt eines Zeugnisses mit Noten werden von Montessoripädagoginnen und -pädagogen meist Feedbackgespräche geführt, in denen eine Einschätzung des Fortschrittes und des Wissensstandes gegeben wird. Manchmal gibt es ein schriftliches Zeugnis, in dem die verbale Leistungsbeurteilung festgehalten wird. Schulnoten wird man hier aber vergeblich suchen. Dies hat zur Folge, dass unter den Kindern weniger Vergleichbarkeit und Leistungsdruck herrscht.

Das Unterrichtsmodell nach Maria Montessori hat den Vorteil, dass die besondere Gruppendynamik genutzt werden kann und die Kinder mehr Gelegenheit bekommen, Sozialkompetenz zu entwickeln. Gerade beim Schuleintritt können sich die Neulinge mehr Zeit lassen, sich an den Schulalltag anzupassen und ihn auf ihre eigene Weise zu meistern.

Dass das Montessorisystem für die allermeisten Kinder gut funktioniert, ist mittlerweile erwiesen, und die vielen Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Einzelne Elemente daraus werden allerdings auch immer öfter an Regelschulen übernommen: Die Reformpädagogik hat ihr Außenseitertum verlassen, wird allgemein geschätzt und in andere Unterrichtsformen integriert.

Autorin: Veronika Weiss, Bildnachweis: Shutterstock/Monkey Bussiness Images

 

 

 

 

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